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Von Deutschland über London nach Argentinien
So um den 03. Okt. 2001

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Kaum hatten wir Nicole, Rene, Claudia und Dirk verabschiedet, haben wir erfahren, dass unsere Maschine heute nicht mehr gehen, sondern am nächsten Tag nach London und dann weiter nach Buenos-Aires fliegen würde. Wir hatten unser Gepäck bereits aufgegeben, Zahnbürste und Utensilien für die Nacht waren also nicht vorhanden und ein Hotel bzw. ein Taxi nach Hause wollte unsere Fluggesellschaft auch nicht zahlen. Zum Glück fiel uns noch ein, dass Gabi und Oli in Düsseldorf wohnen. Also haben wir kurz entschlossen dort angerufen und die beiden haben uns sofort aufgenommen. Wir haben mit den beiden einen wunderschönen Abend verlebt und sind ausgeruht am nächsten Morgen zum Flughafen gefahren, um die Maschine nach London zu nehmen.

In London angekommen hatten wir noch genügend Zeit, so dass wir die Stadt rund um den Flughafen erkundet haben. Anfangs ist es gar nicht so leicht, sich an den Linksverkehr zu gewöhnen. Aber nach einer kurzen Schrecksekunde (da kommt doch tatsächlich ein englischer Kamikaze-Fahrer um die Ecke gebogen, um uns auf die Motorhaube nehmen zu wollen) wussten wir ein für alle mal, dass man zuerst nach rechts schaut, bevor man eine Straße überquert. Nach drei Stunden fing es an zu regnen. Wir haben uns unter einen Baum gestellt, um den Schauer abzuwarten.

Der Weiterflug nach Buenos-Aires gestaltete sich problemlos. Wir hatten genügend zu essen und zu trinken, konnten zwischen 12 Fernsehprogrammen wählen - die 14 Stunden vergingen quasi wie im Flug.

In Buenos-Aires haben wir zunächst Geld getauscht und unsere ersten Erfahrungen mit dem spanischen Dialekt gemacht. Alles, was wir gelernt haben, konnten wir "fast" über den Haufen werfen. Yo (ich) wird nicht "jo", sondern "scho" ausgesprochen, das "S" wird meist weggelassen etc.

Eine nette Argentinierin hat uns im Bus angesprochen und ihre Hilfe angeboten. Sie hat uns direkt bis zum Hotel geführt und ein paar Verkehrsregeln sowie die Besonderheit der "Straßen-Planung" beigebracht. Buenos Aires ist, wie viele südamerikanische Städte, nach einem Schachbrett-Muster erbaut. Wenn man eine Hausnummer kennt, dann ist diese Nummer in jeder Paralellstraße auf der gleichen Höhe zu finden.

Nachdem wir unser Gepäck auf das Zimmer gebracht hatten, haben wir die Stadt erkundet, die pernament laut ist. Es gibt hier Straßen mit mehr als 12 Spuren!!! Ein wahnsinniger Verkehr. Mittendrin gibt es einige Parks, in denen man sich ausruhen oder wahlweise von Vögeln bescheißen lassen kann. Letzteres ist besonders dann unangenehm, wenn der Vogel Dünnschiss hat und die Kleidung gerade neu angezogen ist. Aber wozu gibt es Reinigungen? (Und ein bisschen stinken ist auch nicht schlimm, oder?

Nach vier Tagen sind wir weiter nach Mar del Plata gefahren. Mar del Plata ist ein großer Ferienort, 400 km südlich von Buenos Aires, in dem im Sommer Heerscharen von Touristen einfallen. Im Frühling ist diese Stadt recht ruhig. Wir haben uns im dortigen Hotel eine Woche ausgeruht, nichts weiter gemacht, als uns die Stadt angesehen, nette Leute getroffen (die nur Spanisch sprachen) und mit denen eine schöne Woche verbracht. Die beiden Argentinier Gloria und Marcello lebten im selben Hotel wie wir und haben für 2 Dollar (4 DM) pro Stunde gearbeitet, um die Überfahrt nach Spanien anzusparen. Dort wird die Arbeit weitaus besser als in Argentinien bezahlt. Die Argentinier verdienen durschnittlich zwischen 400 und 700 Dollar (800 - 1.400 DM), wobei die Lebenshaltungskosten ähnlich hoch wie in Deutschland sind. Das heißt, eine Person alleine verdient gerade die Miete, die man in einer Stadt wie Mar del Plata zahlen muss (ab 300 Dollar aufwärts). Kein Wunder, dass ausgerechnet die jungen Argentinier das Land verlassen.

Vergangenen Samstag dann sind wir 1.000 Kilometer weiter nach Süden gefahren, nach Puerto Madryn. Hier gibt es ein riesiges Natur-Reservat, wo man Wale, Seelöwen, Seeelefanten, Pinguine, und Riesenhasen (Patagonien-Bambi) bestaunen kann. Besonders die Bootstour zu den Walen war beeindruckend. Die riesigen Tiere waren keine drei Meter von uns entfernt, sie waren so nah, dass man ihnen ins Auge sehen konnte. Wenn sie sprangen, wackelte das gesamte Schiff. Einfach beeindruckend!

Am nächsten Tag sind wir nach Punta Tombo gefahren, wo ca 500.000 Pinguine nisten. Überall sieht man Pärchen, die sich gerade paaren, ihre Nester bauen und durch die Gegend watscheln. Die Pinguine bewegen sich dabei bis zu einem Kilometer vom Wasser weg, um ihr Nest zu bauen. Da stehst Du dann inmitten dieser Pinguine und musst aufpassen, dass Du sie nicht über den Haufen läufst. Wahnsinn!

Heute, 03.10.01, wollen wir weiterfahren nach El Calafate (natürlich wieder weiter südlich), um uns Eis-Gletscher anzusehen und um ein paar Tage in der Nähe von El Calafate in El Chaltel in einem Naturreservat zu wandern. Dort gibt es dann nur Gletscher und Berge, viel Wind und wahrscheinlich viel, viel Kälte. Aber zuvor werden wir 24 Stunden Bus fahren, um dort hinzukommen.....

Alles Liebe und bis die Tage

Conny und Stephan

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© 2002 Maria Oelinger
Dipl.-Math.
Einmal um die ganze Welt Letzte Änderung: 29.01.2002
address: http://www.oelinger.de/hauser/reisebericht01.htm