WissWeltBlog

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Saturday, January 17, 2009

St. Florian war da... hat's aber nicht ganz geschafft

Samstag mittag zwischen zwei und drei sitze ich vor meinem Teller Spaghetti mit Käsesauce, nichtsahnend. Dann höre ich Sirenengeheul und denke so bei mir, "was ist denn schon wieder los?, Großstadt, gibst Du nie Ruh'?" Das Sirenengeheul kommt näher, nähert sich bis in meine Straße. Moment... wieso hört das hier auf?

Gehe auf den Balkon und sehe in viele Augen, die zu mir hochblicken: Besatzung aus drei Feuerwehrautos, zwei Krankenwagen und ein paar Polizisten.

Gucke runter. Gucke rechts und links, wo sonst niemand auf Balkonen oder aus den Fenstern gelehnt zu sehen ist. Gucke wieder runter. Die Retter gucken hoch. Prima, die werden mich retten! Wen auch sonst? Dann gucken die Retter wieder weg. Hm.

Sehe drei von meinen Nachbarn auf der Straße stehen. Prima, die werden merken, dass mich jemand retten muss! Leider gucken die noch nicht mal hoch. Okay, sind ja auch keine Profis. Ich beobachte weiter, was unter mir passiert.

Drei Feuerwehrleute verschwinden mit einem dicken Schlauch in meinem Hauseingang. Ich stutze. Dann bekomme ich einen Adrenalinschub. Ich hab etwas Angst. Gehe zur Wohnungstür und sehe - nix. Also nicht mal Rauch. Es riecht allerdings stark nach Räucherei.

Ein Feuerwehrmann kommt zu mir hoch. Prima, der wird mich retten! Er geht an mir vorbei und spricht in sein Walkie-Talkie. Äh.... Dann erwische ich seinen Blick und sehe ihn fragend an. Er klärt mich auf: "Es ist Brandgeruch gemeldet worden." Ja, das rieche ich auch. Aber was ist los?

Es kommen noch mehr Feuerwehrleute. Die werden jetzt meine Wohnung evakuieren und beruhigend auf mich einreden! Einer murmelt: "Ich hasse es, wenn man das Feuer erst suchen muss!" Ich auch, also zumindest, wenn es sich um mein Haus handelt. Dabei ignorieren sie mich alle miteinander. Kein einziger macht Anstalten, mich zu retten! Bin langsam etwas eingeschnappt...

Dann zolle ich meinem Adrenalin etwas Respekt, geh wieder in meine Wohnung und packe die wichtigsten Dinge in meinen Rucksack: Notebook, Zahnbürste, Kamera und Navi. Und, ach ja, den Autoschlüssel. Mehr brauch ich im schlimmsten Falle nicht zum Überleben, denke ich, bevor mir Zweifel kommen.

Wieder im Flur, sehe ich, dass die Wohnung mit dem meisten Brandverdacht jetzt endlich lokalisiert ist. Einer der Feuerwehrleute holt einen Koffer mit Aufbruchswerkzeug und öffnet die gefährliche Wohnung. Dort ist auch wirklich der Brandherd. Er war's denn auch, der Herd. Darauf stand wohl irgendwas, was die Nachbarn leider dort vergessen hatten und das sich jetzt seine Aufmerksamkeit auf andere Weise sicherte. Das bastel ich mir aus den Gesprächsfetzen der Männer zusammen. Die ignorieren mich weiterhin. Nachdem die Feuerwehrleute den Ort des Geschehens mit wichtiger Miene und professioneller Gelassenheit an zwei Polizisten übergeben haben, muss ich nicht mehr lange warten. Der erste Polizist verlässt die Wohnung und sagt - nix. Mittlerweile sind meine Nachbarn von der Straße heraufgekommen. Da kommt der zweite Polizist aus der Wohnung.

Ich spreche ihn an, und sagt er: "Drei, vier Minuten später wäre es nicht so glimpflich ausgegangen...!"

(Fotos werden beim Anklicken größer)




















Hach, ich bin so gern davongekommen! Ich hab Euch alle lieb!

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